Die kleinen schwarzen Beluga-Linsen – die, die so schön rasch gar werden und sättigend in Salaten sind – zeigen sich hier von einer ganz neuen Seite: Sie werden zum Pfannkuchen. Ohne Gluten, rein pflanzlich und nur aus zwei Zutaten: Linsen und Wasser. Diese Variante ist herzhaft und mit frischen Kräutern versehen. Dazu passt grünes Gemüse der Saison, wie z.B. gerade grüner Spargel.

Alles mal anders

Mit Pfannkuchen verband ich lange Zeit nur Milch, Eier und süß. Doch von wegen! Mit einem Hülsenfrucht-Mehl ändert sich das auf einem Schneebesen-Schlag: nur das Mehl, Wasser und etwas Salz. Das ist schon alles, und der Rest liegt bei Dir. Ob herzhaft oder süß, verfeinert mit Gewürzen oder der pure Linsen-Geschmack.

Die Belugalinsen-Pfannkuchen lassen sich gleich auf zweierlei Weise herstellen. Einmal „Schnell & einfach“: Dazu werden die Belugalinsen in einer Mühle (z.B. einer elektrischen Kaffeemühle) gemahlen. Oder „Langsam & einfach“: Hierfür die Linsen über Nacht einweichen und danach pürieren. Fertig gemahlenes Belugalinsen-Mehl gibt es meines Wissens nicht zu kaufen. Ich empfehle ohnehin Mehle am besten frisch zu mahlen, weil sie schnell an Geschmack und Nährstoffen verlieren können.

Das hier verwendete Belugalinsen-Mehl stammt übrigens von Linsen aus Deutschland. Sie wurden letztes Jahr in Bayern angebaut, waren aber wohl optisch nicht so schön, dass sie kurzerhand vermahlen wurden. Eine Probe davon bekam ich geschickt, und ich bin begeistert. In den Verkauf ist das Mehl jedoch nicht gekommen. Es lohnt sich aber die Augen offen zu halten, denn in Deutschland nehmen die Anbaugebiete von Linsen zu. Meist kann man sie dann direkt vom Landwirt bzw. dem dazugehörigen Hofladen beziehen. Weltweit werden die meisten Linsen übrigens in Indien und Kanada angepflanzt, in Europa ist es Spanien.

Zum Linsen-Pfannkuchen lässt sich sonst noch sagen: Unbedingt warm verzehren! Liegt er eine Weile, verliert er an Geschmack.

Belugalinsen-Pfannkuchen
Belugalinsen-Pfannkuchen

Das Rezept

Belugalinsen-Pfannkuchen mit grünem Spargel und fruchtiger Senfsauce

FÜR 2 PERSONEN

Für den Pfannkuchen-Teig:
1o0 g Belugalinsen-Mehl
150 ml Wasser

oder für die Einweich-Variante:
100 g Belugalinsen
250 ml Wasser

1 EL Leinsamen, geschrotet
1/2 TL Salz
2 EL Pflanzenöl
1 Knoblauchzehe, gepresst
frischer Thymian
Pflanzliches Öl zum Anbraten


Für die Gemüsefüllung:

200 g braune Champignons
1 Bund grüner Spargel
1 Knoblauchzehe, halbiert
Pflanzliches Öl zum Anbraten

Für die Vinaigrette:
2 EL Granatapfelessig (selbstgemacht)
Optional: Rotweinessig und füge einen Spritzer Granatapfelsirup hinzu
1 TL Senf
Salz & Pfeffer
4 EL Olivenöl

Der Pfannkuchen-Teig:

Variante „Schnell & einfach“
Die Belugalinsen mahlen und in einer Schüssel zusammen mit Wasser, Leinsamen*, Salz, Öl und Knoblauch mit einem Schneebesen verrühren. 20 Minuten ruhen lassen.

*Leinsamen macht den Pfannkuchen etwas elastischer.

Variante „Langsam & einfach“
Die Linsen über Nacht im Wasser einweichen. Salz, Leinsamen, Öl und Knoblauch dazugeben und alles zu einem dickflüssigen Teig pürieren. 20 Minuten ruhen lassen.

Die Thymianzweige abspülen und mit einem Küchentuch trockentupfen.

In der Zwischenzeit die fruchtige Senfsauce zubereiten. Dafür Für den Granatapfelessig mit Senf, Salz und Pfeffer vermischen. Das Olivenöl langsam zugießen und mit Schneebesen untermischen bis die Vinaigrette schön sämig ist.

Für die Pfannkuchen die Pfanne mit etwas Öl erhitzen und jeweils eine kleine Kelle Teig in die Pfanne geben. Sobald sich der Teig ausgebreitet hat, 2 bis 3  Thymianzweige auf der Oberfläche auslegen. Bei mittlerer Hitze ausbacken und vorsichtig wenden.

Die Champignons putzen und vierteln. Den grünen Spargel gründlich waschen und die holzigen Enden abschneiden. Die Knoblauchzehe schälen und halbieren.

In einer Pfanne das Öl erhitzen und mit den Knoblauchzeh-Hälften ausreiben. Den Spargel für ca. 10 Minuten von allen Seiten scharf anbraten. Danach die Champignons in der selben Pfanne rasch anbraten. Alles mit Salz und Pfeffer abschmecken,

Die Pfannkuchen mit Spargel und Champignons füllen und restlichen Thymianblättern bestreuen.

Guten Appetit!