Erwin Wurm

Als Hülsenfrüchte-Fan muss man bei Kunstausstellungen einfach stark bleiben. Ich erinnere nur ungern daran, dass Nam June Paiks legendärer K-456 – ein Roboter, der weiße Bohnen ausscheiden konnte – von einem Taxi in New York City umgenietet wurde, als er mal im Freien spazieren durfte. Tragische Geschichte. Und auch bei Erwin Wurm’s Diätkur zum Andicken des eigenen Körpers ist anscheinend der Wurm drin; Bohnen und Erbsen übrigens auch.

Was war passiert?

Ein recht übergewichtiger Ausstellungsaufseher – der bei der Wurmschen Ausstellung „Bei Mutti“ in der Berlinischen Galerie eigentlich aufpassen sollte, dass die Besucher sich ausstellungskonform verhalten – verliert nach und nach selbst seine Form. Statt zwei Kleidergrößen zuzulegen, nutzte er Wurms ausführliche Anweisungen einfach zum Abnehmen. Er drehte Wurms Rezept- und Verhaltenstipps rigoros ins Gegenteil und erschuf so seine ganz eigene Körperskulptur. Vermutlich machte er sich damit zur Wurms ersten More-than-One-Minute-Sculpture. Bravo!

Bei mir selbst hat’s dagegen nur zum Idiot III (siehe Titelbild) gereicht.

Inzwischen ist Erwin Wurms grandiose Ausstellung in Berlin längst von dannen gezogen.

Erwin Wurm

Erwin Wurm

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