Platterbsen-Aufstrich

Sie ist weiß, sie ist platt, und eine Erbse. Eine Platterbse. Wenn man es nicht besser weiß, geht sie glatt als Kieselsteinchen durch. Ihre Vorteile: Sie ist schnell gar gekocht, sie lässt sich wunderbar mit vielen Gewürzen kombinieren und – für alle, die Erbsen nicht so mögen – sie schmeckt nicht wirklich nach Erbse. Ach ja, sie wird auch in Deutschland angebaut. Ein ziemlich köstlicher Einstieg zum gegenseitigen Kennenlernen ist dieser Aufstrich.

Ein eigenes Festival für die Platterbse.

Die Platterbse erlebt gerade eine Renaissance. In Deutschland ist sie eher noch mini, doch in Ländern wie Portugal und Spanien wird sie inzwischen verstärkt angebaut, weil die sie mit der zunehmenden Trockenheit viel besser klar kommt als die Körnererbse und dabei umgänglicher ist als die Kichererbse.

Italien hat hingegen schon vor über 20 Jahren das Potenzial der Platterbse wiederentdeckt und feiert es jährlich immer Ende November in dem dreitätigen Festival „Festa della Cicerchia“ in Serra de‘ Conte. In dem kleinen Ort – 40 km westlich von Ancona und mit rund 355o Einwohnern – gilt sie als die Königin der Hülsenfrüchte, deren alten Geschichten und Geschmäcker so vor dem Vergessen bewahrt und ihre Wurzeln in der bäuerlichen Kultur in Erinnerung gehalten werden. Es ist ein Fest, das aus einer ganzen Gemeinschaft entstanden ist, um die Aromen der Vergangenheit wiederzuentdecken und die Werte der Arbeit auf den Feldern zu würdigen. Inzwischen ist die Platterbse, die bis vor wenigen Jahren noch vom Aussterben bedroht war, ein „Slow Food“-Präsidium und ein identitätsstiftendes Element des Verdicchio-Gebiets.

Platterbsen

Das Rezept

Aufstrich aus Platterbsen mit Röstzwiebeln

FÜR 4 PERSONEN

200 g Platterbsen
2 Zwiebel (mittelgroß bis groß)
4 EL Rapsöl
1 Knoblauchzehe, zerdrückt
1 EL Zitronensaft
Salz & Pfeffer
aufgefangenes Kochwasser
ca. 5 g Schnittlauch, fein geschnitten

  1. Die Erbsen können VORAB voher eingeweicht werden, müssen aber nicht.
  2. Die Erbsen gut abspülen und mit frischen Wasser zum Kochen bringen. Sobald das Wasser aufgekocht, die Temperatur reduzieren und die Erbsen mit einer Prise Salz ca. 30 Minuten – je nach Alter der Erbsen – köcheln lassen bis sie gar sind. Nach dem Kochen das Kochwasser beim Abgießen auffangen. Die Erbsen abkühlen lassen.
  3. Die Zwiebel schälen und in 0,5 dicke Streifen schneiden.
  4. Eine Pfanne bei mittlerer Temperatur erhitzen. 1 EL Rapsöl hineingeben und die Zwiebelstreifen darin ca. 15 Minuten braten – hin und wieder wenden – bis sie goldbraun sind. Vom Herd nehmen und beiseite stellen.
  5. Im Mixer (oder mit Pürierstab) die Erbsen mit Knoblauch und 2 EL Rapsöl pürieren bis die Masse fast glatt ist. Ggf. Kochwasser löffelweise hinzufügen. Mit Zitronensaft, Salz & Pfeffer abschmecken.
  6. In eine Schüssel umfüllen und die Hälfte der gerösteten Zwiebeln und die Hälfte des Schnittlauchs unterziehen. Mit den restlichen Röstzwiebeln und Schnittlauch garnieren. Mit etwas Rapsöl beträufeln.