Erbsennudeln

Eine neue Generation von Hülsenfrucht-Nudeln steht in den Startlöchern. Jetzt wird’s nämlich heimisch. Nicht nur die Verarbeitung, auch die Bio-Erbsen selbst stammen aus Deutschland.

Ein kleiner Familienbetrieb in Bayern, der nach Demeter-Richtlinien anbaut und arbeitet, ist einer der ersten, der das so regional wagt. Unterstützt wurde der Betrieb vom Demonstrationsnetzwerk Erbse/Ackerbohne, das Wisssen rund um Anbau und Weiterarbeitung heimischer Körnerleguminosen bündelt und Interessierten zugänglich macht. Auf der Internationalen Grünen Woche gab’s jetzt unter dem Motto  „Hülsenfrüchte – Gut für den Acker und für den Menschen“ spannende Einblicke in die Arbeit aller Demonstrationsnetzwerke (Erbse/Ackerbohne, Lupine und Soja) im Rahmen der Eiweißpflanzenstrategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Und ich durfte dazu Leckeres aus heimischen Hülsenfrüchten in der Schauküche kochen. Die Erbsennudeln waren natürlich mit dabei. 

Nudel ist nicht gleich Nudel

Wer schon mal Nudeln aus Hülsenfrüchten probiert hat, merkt schnell, hier ist was anders. Die Konsistenz, der Geschmack und selbst die Kochzeit haben nicht wirklich viel gemein mit der gewöhnlichen Nudel aus Hartweizen. Das liegt daran, dass in Hülsenfrucht-Nudeln tatsächlich 100% Hülsenfrucht drinstecken, und weil sie glutenfrei sind, fehlt die Klebeeigenschaft von Getreide, die gekochte Nudeln so geschmeidig macht. Doch dem kann sich mit ein paar einfachen Tricks angenähert werden.

Die Tricks

Trick 1: Kochzeit nur zwischen 3 – 5 Minuten
Seltsamerweise schreiben viele Hersteller von Hülsenfrucht-Nudeln nicht auf die Packung, wie lange die Kochzeit sein sollte. Sie ist viel kürzer als bei Hartweizen-Nudeln. Linsen-Nudeln brauchen oft nur 3 Minuten, Erbsen-Nudeln ca. 5 Minuten und bei Bohnen-Nudeln können es auch mal um die 7 Minuten sein. Am besten ab der 3. Minute regelmässig testen, ob sie sich die Nudeln schon angenehm kauen lassen.

Trick 2: Mit kaltem Wasser abschrecken
Ist die Nudel gar, sollte der Kochprozess durch kurzes Abschrecken mit kaltem Wasser abrupt unterbrochen werden. Um aber keine kalten Nudeln zu haben, schnell wieder zurück in den warmen Topf geben und Trick 3 anwenden.

Trick 3: Reismilch, Essig & Öl zugeben
Die Nudeln werden geschmeidiger, wenn sie in einer Mischung aus fermentierter Säure (Essig), Öl und Reismilch nachziehen können. Der Essig sorgt zudem dafür, dass das Protein aus den Nudeln besser vom Körper aufgenommen werden kann.

Die Beilagen-Kombination

Bei den Beilagen und Nudelsossen lohnt es sich auch mal was Neues auszuprobieren. Denn nicht alle Hülsenfrucht-Nudeln passen zum Beispiel zu Tomatensosse. Die Erbsen-Nudeln – weil im Geschmack etwas süßlich – lassen sich prima mit leicht bitteren Komponenten kombinieren. Ich habe mich hier für eine Variante mit Radiccio und braunen Champignons entschieden. Der Radiccio bringt die bittere Note mit und sein Rot sieht zudem hübsch aus. Die angebratene Champignons sorgen für die Röstaromen und Sonnenblumenkerne für den Knuspermoment. Bei den Erbsen-Nudeln habe ich mich für die Variante mit Spinat entschieden, einfach wegen der schönen grünen Farbe.

Insgesamt es gibt von diesen Erbsen-Nudeln vier Geschmacksvariationen: Natur, Spinat, Chili und Tomat. Derzeit kann man sie noch nicht kaufen, aber es wird wohl nicht mehr lange dauern bis es soweit ist. Hier schon ein Blick auf die schöne Verpackung und das Etikett.

Erbsennudel-Sortiment

FÜR 2 PERSONEN

125 g Erbsen-Nudeln
150 g braune Champignons
6 Blätter Radiccio
1 kleine Zwiebel
Sonnenblumenkerne
Erbsensprossen
Olivenöl
Salz
schwarzer Pfeffer

für die Nudeln zum Nachziehen:
2 EL Reismilch
1 EL Olivenöl
2 EL Essig (Reis- oder Apfelessig)

Erbsen-Nudeln mit Radicchio und Champignons

 

Zwiebel, Champignons und Radicchio putzen und in Streifen schneiden.

Sonnenblumenkerne in einer Pfanne ohne Öl anrösten.

Nudeln in kochendes, leicht gesalzenes Wasser geben und vorsichtig umrühren. Nach 4 – 5 Minutern sollten die Nudeln gar sein. Dann abseihen, mit kaltem Wasser abschrecken und gleich zurück in den heißen Topf geben. 2 EL Reismilch, 1 EL Olivenöl, 2 EL Essig unterheben und ziehen lassen.

In einer Pfanne Öl erhitzen und die Champignongs kross anbraten. Darauf achten, dass die Champignons nicht übereinander liegen.

Zwiebel dazugeben und sobald sie glasig sind, Radicchio und Erbsensprossen hinzufügen. 1 Minute andünsten. Die gekochten Nudeln unterheben. Mit Salz & Pfeffer abschmecken.

Mit einem Schuss Olivenöl und den angerösteten Sonnenblumenkernen servieren.

Erbsennudeln