Lecker & lazy: perfekt für kalte, graue Wintertage!
Gekocht wird hier nicht wirklich, denn der Backofen macht die Arbeit. Dazu wärmt er noch die Küche kuschelig warm. Das ist jetzt genau richtig! Am Ende gibt es ein knalliges, knuspriges und knackiges Essen, das zusätzlich gute Laune macht. Die gelbe Farbe des Blumenkohls kommt von Kurkuma (= Gelbwurz), das in der dunklen Jahreszeit eines meiner liebsten Gewürze ist. Kurkuma entfaltet übrigens seine entzündungshemmende Heilwirkung am besten, wenn es zusammen mit schwarzem Pfeffer und etwas Öl verzehrt wird.
Eingeweicht vs. gekocht
Mein ultimativer Kichererbsen-Snack-Test vor Jahren hat eindeutig ergeben, die Kichererbsen werden knuspriger, wenn sie nur eingeweicht und nicht gekocht werden. Fehlt Dir die Zeit zum Einweichen, kannst Du natürlich gekochte Kichererbsen aus dem Glas verwenden. Die werden allerdings weniger schnell knusprig und schmecken – mir persönlich – nicht ganz so gut. Probier’s mal selbst aus!
FÜR 2 – 3 PERSONEN
100 g Kichererbsen, eingeweicht
1 Blumenkohl
3 EL Rapskernöl
1 Knoblauchzehe
1 TL Kurkuma, gemahlen
1 EL frischer Zitronensaft
optional: etwas Chili
Salz & schwarzer Pfeffer
1/2 Tasse Granatapfelkerne
1/2 Bund frische Petersilie
Gerösteter Blumenkohl mit knusprigen Kichererbsen und Granatapfelkernen
Den Backofen auf 200° C vorheizen.
Die eingeweichten Kichererbsen abspülen und mit einem Geschirrtuch trocken tupfen.
1 EL Öl in eine Schüssel geben und die Kichererbsen darin mit dem Öl vermischen. Auf einem Backblech ausbreiten und im Ofen ca. 40 Minuten backen. Hin und wieder wenden, dass sie von allen Seiten gleichmässig bräunen. Aus dem Ofen holen und mit Salz abschmecken.
In der Zwischenzeit den Blumenkohl putzen und in kleine Röschen teilen. Knoblauchzehe pressen. In einer Schüssel 2 EL Öl mit Kurkuma, Knoblauch, Zitronensaft, Chili, Salz und Pfeffer vermischen und die Blumenkohlröschen darin wenden. Auf einem Backblech verteilen und im Backofen 30 bis 40 Minuten backen. Hin und wieder wenden.
Frische Petersilie zerkleinern. Granatapfelkerne herauslösen.
Sobald die Blumenkohlröschen schön gebräunt sind, aus dem Ofen nehmen und mit den Kichererbsen vermischen. Ggf. mit Salz und Pfeffer abschmecken. Granatapfelkerne und Petersilie dazugeben.
TIPP: Natürlich kannst Du die Kichererbsen und Blumenkohlröschen auch gemeinsam auf ein Backblech geben. Die Kichererbsen werden allerdings knuspriger, wenn sie auf einem Extra-Blech liegen. Zudem röste ich meist gleich eine größere Menge Kichererbsen, die sich als Snack oder als Topping im Salat prima in den nächsten Tagen knuspern lassen.
huhu cecilia,
die gerösteten kichererbsen werde ich für den kindergeburtstag vorbereiten.
mal sehen, was kindergartenkinder so dazu sagen…
grüße suse
Liebe Suse,
oh ja, lass es mich wissen!
Nur bei ganz kleinen Kindern – wegen Erstickungsgefahr – bitte vorsichtig sein. Die gerösteten Kichererbsen ähneln in Größe und Festigkeit Haselnüssen.
Habt ne tolle Geburtstagsparty!
Liebe Grüße
Cecilia
Kurkuma machen wir auch gerne an viele Gerichte, wo es eigentlich traditionell nicht hineingehört (z.B. Kohlrabi in Bechamel-Soße; an Blumekohl kommt bei uns aber lieber frisch geriebene Muskatnuss direkt vor dem Servieren) – reines Kurkuma hat ja kaum Eigengeschmack. Zumindest für meine Geschmacksgewöhnung, als Kind einer Apothekerfamilie. ;D (Wenn der Zusammenhang nicht klar ist: Apotheker haben vor der Einführung von industriell hergestellten Medikamenten viel an getrockneten Kräutern und Gewürzen verkauft, und als meine Mutter Pharmazie studiert hat, war „Drogenkunde“ – die Vervendung von naturbelssenen Pflanzenbestandteilen z.B. in Tees – noch ein fester Bestandteil der Ausbildung. Da viele arzneilich wirksame Kräuter und Samen auch als Küchengewürze verwendet werden, war meine Familie mütterlicherseits dran gewöhnt, mit vielen verschiedenen Gewürzen zu arbeiten und recht stark zu würzen, teilweise auch um Salz zu sparen. Und ich trage auch noch dazu bei, indem ich ein Dutzend verschiedene Kräuter im Garten anbaue – alles, was eben unter deutschen klimatischen Bedingungen geht. Und wenn man das Zeug frisch vor der Tür hat, statt teure und schnell gammelige Kräuterbunde im Kühlschrank, dann fällt es eben leicht, praktisch bei jedem Gericht am Ende eine Hand voll irgendeinem Grün drüberzustreuen. … Zumindest meint mein Halbbruder väterlicherseits, dessen Frau eine professionelle Kantinenköchin ist, dass in unserem Haushalt ungewöhnlich intensiv gewürzt wird.)
Hast du vielleicht auch Alternativvorschläge für den Gemüseteil dieses Rezepts, das von saisonalem Gemüse ausgeht? (Blumenkohl gibts aus Deutschland / Frankreich von Mai bis Oktober und gefroren gekaufter Blumenkohl ist matschig.) Ich habe wenig Probleme damit, Gewürze, Getreide oder getrocknete Leguminosen um die halbe Welt zu verschiffen – dafür eignen sie sich gut, und langsameTransportmethoden reichen aus – aber das muss nun wirklich nicht für frisches Gemüse sein, bei dem hauptsächlich Wassergewicht mit den Diesel-Tankern und energieverschwendender Kühlung herumgekarrt wird – oder womöglich noch per Flugzeug.
Vielleicht geht diese Rezept also auch mit Kürbiswürfeln oder Möhren? Oder vielleicht sogar Kohlrüben, Petersilienwurzel oder ähnlichem vergessenen Wintergemüse? Rosenkohl soll sich auch gut rösten lassen, habe ich gehört. Und Kohlrabi lässt sich wenigstens deutlich besser einfrieren als Blüten-Kohlsorten. (Zumindest Kohlrabi aus eigenem Gartenanbau – die „Superschmelz“ Sorte produziert tatsächlich Knollen, die im November dann 2 Kg schwer sind, wenn Sie nicht vorher platzen. Da muss mann zwangsweise einen Teil einfrieren. Die Sorte lässt sich sogar besser zuzubereiten, wenn man die Würfel vorher roh eingefroren hatte, denn frisch brauchen sie über eine Stunde, um weichzukochen.)
Liebe Vivi,
vielen Dank für Deinen spannenden Kommentar und die tollen Tipps! Sehr beneidenswert, dass Du so viel Expertenwissen von klein an aufsaugen konntest. Ich finde frische Kräuter und Gewürze auch ganz wunderbar und verwende sie sehr häufig; auch Wildkräuter.
Saisonalität ist mir auch sehr wichtig, und es ist ein hervorragender Hinweis, darauf stärker in den Rezepten einzugehen bzw. auf Alternativen hinzuweisen. Für dieses Rezept eignen sich zum Beispiel prima alle Wurzelgemüse-Arten (Pastinaken, Karotten, Rote Bete, Wurzelsellerie), aber auch Rosenkohl. Der schmeckt mit Röstaromen einfach köstlich! (Hier zu gibt es auch ein Rezept mit Tofu). Probier’s mal aus.
Herzlich grüßt
Cecilia