Das ist eine Frage, die immer wieder auftaucht und viele vom Kochen abschreckt.
Kurze Antwort:
- Linsen: Nein (es sei denn sie sind älter als zwei Jahre)
- Bohnen: Ja
- Erbsen: Ja
Hintergrund:
Hülsenfrüchte sind so anspruchslos lange haltbar wie kaum ein anderes Nahrungsmittel. Durch das Trocknen haben sie ihre Feuchtigkeit verloren, und will man sie essen, müssen sie vorher wieder kräftig aufquellen. Das könnten sie zwar auch direkt im heißen Dampfbad, aber das dauert ohne Einweichen länger, und kostet natürlich zusätzliche Energie.
Ein wichtiger Grund, der zudem fürs Einweichen spricht:
Neben vielen Nährstoffen wie hochwertigem Protein, Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen enthalten Hülsenfrüchte auch Phasin. Phasin ist ein Lektingemisch, das als giftig gilt und bei Menschen die roten Blutkörperchen miteinander verkleben kann. Doch keine Sorge, es zersetzt sich beim Einweichen, Kochen oder Keimen, und ist dann unschädlich.
Meine Tipps:
- Hülsenfrüchte vor dem Einweichen verlesen und kleine Steinchen, die sich evtl. bei der Ernte beigemischt haben, entfernen.
- Darauf achten, dass die Hülsenfrüchte keine dunklen Flecken haben. Das ist ein Indiz für Schimmel- und Pilzbefall.
- In reichlich kaltem Wasser einweichen. Hülsenfrüchte verdoppeln bis verdreifachen ihre Größe beim Einweichen.
- Je nach Größe und Alter der Hülsenfrucht zwischen 6 und 24 Stunden einweichen. Sobald sich das Wasser trübt oder Schaum an der Oberfläche bildet, das Wasser wechseln.
- Bei mir kommt es auch vor, dass Hülsenfrüchte zwei bis drei Tage einweichen. Das passiert, wenn ich kurzfristig doch nicht dazu komme, sie zu kochen. Wichtig ist dann nur, regelmäßig das Einweichwasser zu wechseln. Manchmal lasse ich die Hülsenfrüchte auch einfach keimen, was ihren Nährstoffgehalt zusätzlich erhöht.
- Die Einweichzeit lässt sich jedoch auch abkürzen, indem die Hülsenfrüchte kurz zum Kochen gebracht werden und dann 2 Stunden ruhen, bevor sie gar gekocht werden.
- Nach dem Einweichen das Wasser wegschütten. Die Hülsenfrüchte immer gut abspülen und mit frischem Wasser und etwas Salz zum Kochen bringen.
[…] Motivierendes und Köstliches über die Zubereitung findet ihr in diesem tollen Blog „Beanbeat“: https://beanbeat.de/huelsefruechte-einweichen […]
Vielen herzlichen Dank! Ich freue mich sehr über die Verlinkung!
Liebe Grüße
Cecilia
Keine Begründung, warum Linsen angeblich nicht eingeweicht werden sollen…
Linsen sind in der Regel in 20 Minuten gar, deshalb müssen sie nicht eingeweicht werden. Außernahme: Die Linsen sind schon sehr, sehr alt, dann würde ich es vielleicht machen.
Ich sehe immer wieder bei Schnellkochtopfrezepten, dass dort die Bohnen nicht eingeweicht werden, sondern nur entsprechend länger gekocht werden. Ist das Phasin dann auch weg, oder sollte man das lieber nicht machen? Danke und viele Grüße
Hallo Dirk,
entschuldige vielmals meine super späte Antwort. Phasin wird beim längeren Erhitzen inaktiv, deshalb müssten die Bohnen nicht unbedingt vorher eingeweicht werden. Ich bin dennoch ein großer Fan von Einweichen, und kein Fan von Schnellkochtöpfen. Schonendes Kochen sorgt dafür, dass mehr Nährstoffe erhalten bleiben und der Geschmack viel feiner ist.
Herzliche Grüße & viel Freude beim Kochen
Cecilia