Sie sind die Methusalems unter den Nahrungsmitteln. Hülsenfrüchte sind zwar lange haltbar und ihre Lagerung einfach & unkompliziert, doch auch an getrockneten Bohnen oder Linsen kann der Zahn der Zeit nagen. Ihre Kochzeit verlängert sich, Farbe und Konsistenz beginnen sich zu verändern und ihre Keimfähigkeit als Saatgut nimmt ab bzw. verschwindet ganz. Mit der richtigen Lagerung lässt sich das nagende Zähnchen zähmen.

Hier die Tipps:

#1: Trocken, kühl & dunkel lagern

Am besten eignet sich ein trockener Ort mit konstant niedriger Temperatur und ohne direkte Lichteinstrahlung. Die bewährte Vorratskammer ist ideal. Wer keine hat, kann sie auch im Keller, im Flur oder im dunklen Küchenschrank abseits von Heizquellen (Herd, Heizung) aufbewahren. Nicht geeignet sind Dachböden oder Gartenhäuser, denn sind Luftfeuchtigkeit und Temperaturen hoch und schwankend, kann es zum Phänomen des Hartkochens kommen. Die Hülsenfrüchte werden dann selbst nach längerer Kochzeit nicht weich.

#2: Vorratsgefäße

Glasgefäße mit Deckel sind optimal, die Originalverpackung aus Plastik dagegen nicht. Verpackungen aus Kunststoff interagieren mit Lebensmitteln und Mikroplastikpartikel können bei längerer Lagerzeit in Nahrungsmittel übergehen.

Hülsenfrüchte, die als Saatgut verwendet werden, nicht in Samentütchen aus Papier aufbewahren. Das Saatgut könnte Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft ziehen und schimmeln. Von daher auch Saatgut in luftdicht verschließbaren Gläsern dunkel aufbewahren.

Aufbewahrung

#3: Haltbarkeit von geschälten vs. ungeschälten Hülsenfrüchten

Geschälte Hülsenfrüchte sind weniger lange haltbar als ungeschälte, da ihnen die schützende Hülle fehlt. In der Regel wird empfohlen, sie innerhalb von 6 Monaten zu verbrauchen. Zu geschälten Hülsenfrüchten zählen rote und gelbe Linsen, halbe Erbsen (Splits), halbe Sojabohnen und halbe Kichererbsen.

Ungeschälte Hülsenfrüchte sind dagegen mindestens zwei Jahre haltbar. Mit zunehmenden Alter verändern sich Kochzeit, Farbe und Geschmack, doch getrocknete Hülsenfrüchte verderben nicht.

TIPP: Das Mindesthaltbarkeitsdatum aus der Verpackung ausschneiden und an das Aufbewahrungsgefäß aufkleben. So hat man eine grobe Richtlinie aus welchem Jahr die Hülsenfrucht ursprünglich stammt.

#4: Vorratsschädling

Auch Hülsenfrüchte haben einen Vorratsschädling, den Speisebohnenkäfer. Der knabbert neben Bohnen auch Erbsen an. Bei Ware, die ich in Deutschland gekauft habe, ist er mir noch nicht begegnet. Doch mit losen Bohnen aus Portugal habe ich ihn mir letztes eingeschleppt. Immerhin macht er vor Ackerbohnen und Dicke Bohnen halt (s. Foto). Der Käfer selbst ist ca. 3 mm groß, ziemlich robust, kann fliegen und hinterlässt kleine Löcher in den Bohnen. Durch Einfrieren oder Erhitzen der Bohnen im Backofen bei 80°C lässt er sich zur Strecke bringen.

Speisebohnenkäfer