Hülsenfrucht-Getreide-Kombination

Schon wieder geht es einem Mythos* an den Kragen: Diesmal ist es die Komplizenschaft von Hülsenfrüchten und Getreide auf dem Teller. Über Jahrhunderte waren sie weltweit als Best Buddies unterwegs und sollten gemeinsam für die perfekte Aminosäurenkette sorgen. 1/3 Hülsenfrüchte und 2/3 Getreide kombiniert – z.B. als Linsen mit Spätzle, Bohnen mit Mais, Linsen mit Reis -, würden erst zusammen einen pflanzlichen Proteingehalt erreichen, der mit dem eines Hühnereis vergleichbar sei.

Der unterschätzte Körper

Alles Legende, sagt jetzt Prof. Dr. Andreas Michalsen, Professor für Klinische Naturheilkunde an der Berliner Charité und Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin. In seinem Buch „Heilen mit der Kraft der Natur“ (erschienen 2017, Insel Verlag) schreibt er: „Der Körper zerlegt Eiweiße und baut sie sich wieder so auf, wie er sie braucht – unabhängig davon, ob sie vom Tier oder von einer Pflanze stammen.“ Finde ich super!

Ach ja, ich darf natürlich nicht verschweigen, dass Prof. Dr. Michalsen empfiehlt, täglich eine Portion Hülsenfrüchte zu essen. Warm, als Salat oder als Aufstrich. Als Tipp gibt er noch mit, je regelmäßiger man Hülsenfrüchte isst, desto geringer werden die Beschwerden. Das ist zwar nicht neu, aber für manche glatt überzeugender, wenn’s auch der Arzt sagt.

*Der Mythos „Hülsenfrüchte immer ohne Salz kochen“ war vor kurzem dran: http://beanbeat.de/mythos-ohne-salz-kochen/