Ackerbohnenfeld

Normalerweise wächst die Ackerbohne ja auf dem Acker. Doch auch im eigenen Garten gedeiht sie prächtig, wenn man sie lässt. Pflegeleicht und hübsch anzusehen, schenkt sie Dir köstliche Früchte, die Du sonst kaum zu kaufen bekommst.

März ist ideal für die Aussaat

Die Ackerbohne ist hart im Nehmen, denn als einzige Bohne kommt sie auch mit kühleren Temperaturen klar. Tatsächlich ist es sogar so, je früher sie ausgesät wird, desto besser. Zum einen profitiert sie so von der Feuchtigkeit im Boden, die sich über die Wintermonate angesammelt hat. Zum anderen ist sie dann bis Mai gut entwickelt, dass ihr selbst die fiese Schwarze Bohnenlaus-Sippe, die ihr auf die Stängel rückt und kräftig saugt, nicht mehr allzu viel anhaben kann.

Ab Mai können übrigens schon die ersten Hülsen mit ihren unreifen Bohnenkernen geernet werden. Die lassen sich einfach und schnell zu köstlichen Gerichten zubereiten (z.B. gemischter Bohnensalat). Die ausgereiften Ackerbohnen (für z.B. Falafel) werden ab Juli geerntet, wenn sich die Hülsen dunkelbraun/schwarz verfärbt haben und die Bohnenkerne darin rasseln.

Ackerbohne
Ackerbohnen-Blüte

Tipps zum Anbau

  • Wird das Saatgut der Bohnen vorab für 24 Stunden eingeweicht, keimt es schneller.
  • Der Boden sollte etwas aufgelockert und mit Kompost aufgefüllt werden; ansonsten hat die Ackerbohne keine großen Ansprüche.
  • Ab Anfang März – bzw. wenn der Boden nicht mehr gefroren ist – werden die Samen in jeweils 5 cm tiefe Löcher gesteckt. In kalten Nächten schützt eine Abdeckung aus Flies vor Frostschäden. Vorsichtig auch vor Spätfrost rund um die Eisheiligen (Mitte Mai).
  • Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte etwa 15 cm betragen (in Reihen gepflanzt auch etwas großzügiger). Nach knapp zwei Wochen werden die Samen anfangen zu keimen.
  • Eine Rankhilfe ist nicht nötig, außer die Pflänzchen stehen an einem sehr windigen Standort.
  • Die Ackerbohnen sollten stets feucht gehalten werden.

Schädlinge und Krankheiten

Die oben bereits erwähnte Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae) befällt die Ackerbohne ab Mai, wenn eine Wirtspflanze wie der Schneeball oder das Pfaffenhütchen in der Nähe ist. Dann hilft eine Brühe aus Rhabarber-Blättern. Hierfür die Blätter zerkleinern, aufbrühen, einen Tag ziehen lassen und die Ackerbohnen damit bespritzen. Auch natürliche Gegenspieler wie Marienkäferlarven und Schlupfwespen können die Läuse in Schach halten.

Als weitere Gefahr gilt der Rostpilz. Einen Befall erkennt man an rostartigen Flecken und Pusteln auf der Blattoberfläche. Es gibt zwar Mittel gegen den Pilz, doch es wird empfohlen die gesamte Pflanze möglichst schnell zu entfernen und im Restmüll zu entsorgen. Der Pilz hält sich oftmals gut im Boden und deshalb sollten an dieser Stelle für eine längere Zeit keine Ackerbohnen angepflanzt werden.

Nicht verschweigen will ich auch den Ackerbohnenkäfer (Bruchus rufimanus). Er nutzt die Bohnensamen in den Hülsen als „Brutkasten“ für seinen Nachwuchs. Dafür setzt er seine Eier an den Hülsen ab und die Larven bohren sich dann in die Bohnenkerne. Sobald sie zu Käfern ausgewachsen sind, verschwinden sie. Zurück bleibt lediglich ein Loch in der Bohne. Untersuchungen haben ergeben, dass das nicht giftig ist und die Bohne ganz normal verzehrt oder im nächsten Jahr als Saatgut verwendet werden kann. Dieser Käfer hat es übrigens nicht nur auf Ackerbohnen abgesehen, er kann sich auch in Busch- und Stangenbohnen oder Kichererbsen einnisten. Da er aber kein Lagerschädling ist, haben die Bohnen ohne Loch nichts vor ihm zu befürchten; er wird sie nicht anknabbern.

Ackerbohnen-Saatgut

Wo gibt’s Saatgut?

Dazu vorab ein kleiner Exkurs, denn die kleine Ackerbohne hat eine große Schwester, die Dicke Bohne bzw. Puffbohne, und das kann auf der Suche nach Saatgut verwirrend sein. Beide stammen aus der gleichen Familie, der Vicia faba, und unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Korn-Größe. Die Dicke Bohne ist doppelt bis dreifach so groß wie die Ackerbohne. Das ist auch der Grund, warum sie in Deutschland nicht landwirtschaftlich angebaut wird, da sie für ihr Wachstum einen größeren Wasserbedarf benötigt und den Anbau auf dem Acker ohne zusätzliche Bewässerung nicht überstehen würde. Im Gemüsegarten mit regelmäßigen Gießeinheiten ist sie besser aufgehoben. Die kleine Ackerbohne kommt dagegen in Gegenden, die nicht zu trocken sind, auch ohne Extra-Bewässerung gut klar.

Ackerbohnen Dicke Bohnen

Ansonsten sind beide Bohnen-Schwestern recht anspruchslos. Am liebsten mögen sie schwere, lehmige Böden und ein halbschattiges Plätzchen. Sie benötigen keine Rankhilfen, können aber bis zu 2 m hoch werden. Ihre sogenannte Pfahlwurzel wächst tief in den Boden und holt sich von dort die Nährstoffe, die sie braucht. Ebenfalls über ihre Wurzel wird sie mit Luft-Stickstoff versorgt, den die von ihr angelockten Knöllchenbakterien für sie in den Boden einbringen. Ein faszinierender Bohnen-Kosmos lebt dann in Deinem Beet!

Nun zu möglichen Bezugsquellen:

  • z.B. Dreschflegel, Magic Garden Seeds, Arche Noah (Österreich). Am besten ins Suchfeld „Vicia faba“ eingeben, dann werden sowohl Dicke Bohnen, Puffbohnen als auch Ackerbohnen (bei Magic Garden Seeds heißen sie „Pferdebohnen“) angezeigt
  • Saatgut-Tauschbörsen sind auch immer eine gute Gelegenheit für ausgefallene Sorten
  • beim Landwirt des Vertrauens einfach mal direkt nachfragen
  • bei Bohnikat (Eigenwerbung!) im März/April in Verbindung mit einer Bestellung nachfragen. Dann gibt’s 5 Saatgut-Körner gratis dazu.

Eine reiche Ackerbohnen-Ernte wünsche ich!